Große Erfolge bei Jugend forscht

Verfasst von Sandra Hüttner (Frankenpost) am .

Das Hochfranken-Gymnasium Naila räumte heuer beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ in Bamberg so richtig ab, stellt mit Simon Tautenhahn sogar einen Regionalsieger, der zum Landeswettbewerb nach München fährt und drei Zweierteam sicherten sich Platz zwei. Ein weiteres Team gewann bei „Schüler experimentieren“ ebenfalls den zweiten Platz. Sie alle überzeugten mit ihren kreativen, vielfältigen und qualitativen Projekten in verschiedenen Fachbereichen. Am Wettbewerb selbst nahmen 96 Jugendliche im Alter von 15 bis 21 Jahren teil, die 69 Arbeiten präsentierten.

Für unsere Schule waren erfolgreich am Start:

Simon Tautenhahn

SimonTautenhahn
Der 14-jährige Nailaer beschäftigte sich mit dem sportlichen Thema „Archer´s paradox“, warum der vom Bogen abgeschossene Pfeil gerade fliegt, obwohl dieser schräg abgeschossen wird. „Ich lass eigentlich seit meinem dritten Lebensjahr Pfeile fliegen“, erzählt der junge Mann, der durch seinen Vater, dem aktiven Bogenschützen Andreas Tautenhahn wohl in Sachen Bogensport vorbelastet ist. „Aber an Wettbewerben nehme ich nimmer teil, denn ich will Spaß am Bogenschießen haben und mich dabei entspannen“, erklärt der Neuntklässler und auch, dass er den dynamischen Spinewert ermittelte. Dies geschah mit dem eigenen Recurve-Bogen und durch den Einsatz von Pfeilspitzen in den Gewichtsklassen 40 bis 170 grain (gn). Der 14-jährige ist Fachmann in der Materie und erklärt präzise und gesteht, dass die Abweichungen ganz anders waren wie gedacht und auch, dass Pfeile ohne Federn perfekter fliegen. „Federn sind im Wind anfälliger.“ Er merkt auch an, dass die Beschleunigung des Pfeils ein weiteres Thema ist, dass zu untersuchen wäre. Doch erst einmal wird der junge Nailaer für die Teilnahme am Landeswettbewerb Ende März noch weitere Messungen durchführen und sein Projekt noch verfeinern.

 

Maximilian Große und Nico Eberlein

MaximilianGroße NicoEberlein
Die beiden Elft-Klässler hatten sich mit „Bio K20“ beschäftigt. Dahinter verbirgt sich biologisch hergestellte und biologisch abbaubare Bierkästen oder besser gesagt Biertragerl für sechs Flaschen. Das Einsparen von Ressourcen und die Reduzierung des Müllanteils in der Umwelt gehörten zu den Zielen der jungen Forscher, wie auch die universelle Verwendung des Kunststoffes durch Spritzguss und Einsatz in nahezu allen Anwendungsbereichen. Biertreber verwendeten die jungen Tüftler, bei Großbrauereien ein Abfallprodukt. „Wir haben von der Hofer Meinelbräu den Biertreber zum Testen erhalten“, erklärt Nico Eberlein und auch, dass dieser dort an die Landwirte abgegeben wird. „Wir haben den Biertreber einer neuen Verwendung zugeführt, den nassen Biertreber getrocknet und unter den Kunststoff gemischt“, erläutert Maximilian Große und auch, dass durch die neue Zusammensetzung des Plastikprodukts dieses in einer Industriekompostieranlage in drei bis vier Monaten abgebaut werden kann. „Außerdem werden die Herstellungskosten minimiert“, erklärt Nico Eberlein und berichtet zudem von der Unterstützung durch das Institut für Biopolymerforschung (ibp) von der Hochschule Hof.

 

 

Sophia Röstel und Monique Horn

MoniqueHorn SophiaRöstel
Beide Q11, beide 16 Jahre alt, beide beschäftigten sich mit dem Thema „Natürliches Tierfutter natürlich verpackt“ aus dem Fachbereich Arbeitswelt und hatten sich extra T-Shirts entworfen. „Auf dem Bild ist der Prototyp unserer Folie zu sehen“, erklären sie stolz. Die Eltern von Monique Horn haben einen landwirtschaftlichen Betrieb im Geroldsgrüner Ortsteil Hertwegsgrün und beide sind im W-Seminar „Klimawandel“, so passte das Thema, dass sie zusammen mit dem Institut für Biopolymerforschung der Hochschule Hof unter die Lupe nahmen, betreut vom technischen Mitarbeiter Alexander Dietrich. „Wir stellten das Material und das Labor zur Verfügung“, merkte der Mitarbeiter an. Die jungen Damen präsentieren stolz ihre aus 85 Prozent Mater-Bi und 15 Prozent gemahlenen Hanf hergestellte Folie und weisen zugleich darauf hin, dass noch Versuche ausstehen, um festzustellen wie die Folie auf Wasser, Sonneneinstrahlung und Wärme reagiert. „Wir bleiben dran und ein Landwirt, der einen Feldversuch mit dieser Folie durchführt wäre auch noch wünschenswert.“

  

Laura Haueis und Isabelle Müller

IsabelleMüller LauraHaueis
Die beiden Schülerinnen aus der zehnten Jahrgangsstufe hatten sich im Fachbereich Biologie mit dem Thema „Minimalisierung des Insulinbedarfs eines Typ 1 Diabetikers“ beschäftigt. „Ich bin selbst Betroffene“, erzählt die 15-jährige Laura, die zugleich als Probandin für die Analyse der Blutzuckerdaten agiert. Unterstützt von Isabelle Müller stellten sie die Werte „mit und ohne Sport“ gegenüber. Als Hilfsmittel nahmen sie eine 640 Gramm Insulinpumpe mit dem dazugehörigen Guardian-Sensor. „Als Auslesesystem verwendeten wir Carel-Link und Sport stand jeden zweiten Tag auf dem Programm, um möglichst realitätsnah vergleichen zu können“, erklärte Laura Haueis, die begeistert informiert, dass die Werte mit Sport deutlich besser waren. „Ein jeder weiß ja sowieso, dass Sport gut ist für die Gesundheit und hier schlägt es doppelt zubuche und zudem können die Krankenkassen sparen, da die Betroffenen weniger Insulin benötigen, wenn sie Sport treiben.“ Die junge Dame ist begeistert, euphorisch und macht im Fitnessstudio Krafttraining. „Das ist gut für den Muskelaufbau und für meinen Kampfsport und zudem ist durch Kraftsport der Nachbrenneffekt am stärksten und damit auch die Ergebnisse am effektivsten.“

  

Benjamin Graf und Marc Seidel

BenjaminGraf MarcSeidel
In der Kategorie „Schüler experimentieren“ gingen Benjamin Graf und Marc Seidel an den Start und kreierten eine Diebstahlsicherung für Taschen. „Ich hatte ganz einfach Bedenken hinsichtlich meines neuen Handys im Schulranzen und so kamen wir auf die Idee einer Diebstahlsicherung“, erklärt der elfjährige Benjamin Graf und berichtet von der Überwachung durch „Mikro-Bits“ mit Sender, Empfänger und Verstärker. „Wenn der Schulranzen stark bewegt worden ist, dann habe ich über den Sender in der meiner Hosentasche ein Signal erhalten“, berichtet Benjamin Graf. „Die Funkreichweite haben wir durch den Verstärker erweitert“, erklärt Marc Seidel und auch, dass man es privat zu Hause nicht weiter getestet hat, sondern nur im Schulgebäude. „Die Reichweite beträgt etwas mehr wie 20 Meter, aber ohne Mauern“, merken die jungen Forscher an, die erstmals am Wettbewerb teilgenommen haben.

 

Die betreuenden Lehrkräfte Ann-Katrin Marqardt und Stefan Wirth sind stolz auf die Erfolge der Schülerinnen und Schüler, die nicht nur im Team punkteten, sondern auch den Schulsieg einfuhren.


Sowohl der Artikel als auch die Fotos stammen von Sandra Hüttner (Frankenpost).

 

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